Nicht nur Flöhe machen Juckreiz


Diese Stoffe sind potentiell giftig für den Hund....

24.02.2016 16:38

Welche Lebensmittel sind giftig oder unbekömmlich für Hunde?

  • Alkohol: Ist wie alle anderen Rausch­mittel auch nicht in kleinster Menge für Hunde geeignet.
  • Auber­gine: ent­halten in rohem Zustand Solanin. Dieses kann zu Erbre­chen, Durch­fall, Schäden an den Schleim­häuten und Krämpfen führen. Aller­dings ver­lieren die Pflanzen beim Kochen das Solanin und werden damit ungiftig. Den­noch scheinen Auber­ginen auch gekocht nicht immer gut ver­träg­lich zu sein, wes­wegen sie nur sparsam ver­füt­tert werden sollten.
  • Avo­cado: ent­hält Persin (nicht alle Sorten, diese sind aber optisch nicht zu unter­scheiden). Es ist unklar, inwie­fern dieser Stoff bei Hunden (sowie Katzen, Vögeln, Nage­tieren und großen Säu­gern wie Pferden oder Schweinen) zu Schä­di­gungen führt. Manche gehen davon aus, dass Persin den Herz­muskel schä­digt, andere (bspw. Jus­tine Lee der ame­ri­ka­ni­schen Pet Poison Hot­line) glauben, dass nur recht große Mengen über­haupt etwas beim Hund bewirken und dann auch nur zu Durch­fall, nicht zu Schäden am Herz­muskel führen. Zudem ent­halten vor allem Borke, Blätter und Kern der Avo­kado das Persin, das Frucht­fleisch weist nur geringe Mengen davon auf.
  • Bohnen, Erbsen, Hülsenfrüchte (roh): ent­halten Phasin, was in rohen Hül­sen­früchten all­ge­mein ent­halten ist. Dieser Stoff ist auch für Men­schen giftig, wes­wegen Hül­sen­früchte nie­mals roh ver­zehrt werden sollten. Durch das Kochen wird das Phasin aller­dings wir­kungslos. Den­noch sollten Hül­sen­früchte nur sparsam ver­füt­tert werden, da sie zu Blä­hungen führen können. Beim Ver­zehr roher Bohnen kann es zu Erbre­chen, Übel­keit und Durch­fall kommen. In schweren Fällen und durch die Auf­nahme einer großen Menge ist eine töd­liche Ver­gif­tung mög­lich.
  • Kakao/Kakaobohnen: Die Kakao­bohne ent­hält Theobromin. Je nach Emp­find­lich­keit des Hundes können bereits 90 bis 250 mg pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht töd­lich wirken. Die mitt­lere letale Dosis liegt bei etwa 300 mg pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht. Der Theobro­m­in­ge­halt in Kakao­pulver oder Scho­ko­la­den­pro­dukten schwankt stark. Am höchsten ist der Gehalt in Kakao­pulver und Bit­ter­scho­ko­lade, am geringsten ver­mut­lich in weißer Scho­ko­lade.
  • Kar­tof­feln (roh): Kar­tof­feln (beson­ders grüne Stellen/Austriebe/direkt unter der Schale) ent­halten Solanin. Dieses kann zu Erbre­chen, Durch­fall, Schäden an den Schleim­häuten und Krämpfen führen. Aller­dings ver­lieren die Pflanzen beim Kochen das Solanin und werden damit ungiftig.
  • Knob­lauch: wird oft­mals als hoch giftig bezeichnet, wirkt aber erst in grö­ßeren Mengen schäd­lich (auf­grund seines Gehaltes an N-Propyldisulfid und Alliin (Allyl­pro­pyl­sufid) – beide Stoffe wirken in grö­ßerer Menge zell­t­ö­tend). Klei­neren Mengen wird eine posi­tive Wir­kung auf den Kreis­lauf zuge­schrieben, ebenso eine Wirk­sam­keit gegen Schäd­linge wie Zecken, Würmer und Flöhe. Eine Menge von min­des­tens 5 Gramm pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht ist not­wendig, um rever­sible Ver­än­de­rungen im Blut her­vor­zu­rufen (aller­dings kommt es auch dann nicht zur häm­o­ly­ti­schen Anämie oder anderen Erkran­kungen, nur zu einer häm­o­ly­ti­schen Ver­än­de­rung). Bei Knob­lauch­ex­trakten kann es ab einer Menge von 1,25 ml pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht zu Ver­gif­tungs­er­schei­nungen kommen (ver­ab­reicht über einen Zeit­raum von sieben Tagen, vgl. hierzu Keun-Woo Lee et al.: Hema­to­logic changes asso­ciated with the appearance of eccen­tro­cytes after intra­gastric admi­nis­tra­tion of garlic extract to dogs, 2000). Diese Mengen sind recht gering, wenn man bedenkt, dass eine Knob­lauch­zehe im Durch­schnitt gerade einmal zwei bis drei Gramm wiegt. Die emp­foh­lene Tages­ma­xi­mal­dosis liegt den­noch bei 4 g pro Tier (also etwas mehr als einer Zehe). Etwa zwei bis drei Zehen pro Woche (ent­spre­chend ver­teilt) werden für gebarfte Hunde mit 30 Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht emp­fohlen, sollte der Hun­de­halter über­haupt Knob­lauch füt­tern wollen. Diese Dosis sollte zur Sicher­heit auch nicht über­schritten werden.
  • Nacht­schat­ten­ge­wächse (Tomate, Paprika, Auber­gine): ent­halten Solanin, was zu Durch­fall, Erbre­chen, Krämpfen und einer Schä­di­gung der Schleim­häute führen kann.
  • Obst­kerne: Einige von ihnen ent­halten Blau­säure (Cyan­was­ser­stoff, HCN). Wird der Kern im Ganzen ver­schluckt, wird er auch im Ganzen aus­ge­schieden und der Hund sollte keinen Schaden erleiden (mög­liche Schäden durch den Kern selbst aus­ge­nommen). Blau­säure wirkt ätzend und reizt dadurch die Schleim­häute. Töd­lich ist die Blau­säure, weil sie die Zel­l­at­mung blo­ckiert und es dadurch zur Schä­di­gung der Ner­ven­zellen des Atem­zen­trums kommt. Ver­gif­tungs­er­schei­nungen können wenige Sekunden nach Auf­nahme der Blau­säure auf­treten. Ab einer Dosis von 1 bis 10 mg pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht kann Blau­säure bei oraler Auf­nahme töd­lich wirken.
  • Paprika: unreife Früchte (grüne und gelbe Paprika) ent­halten Solanin. Aller­dings ver­lieren die Pflanzen beim Reifen und/oder Kochen das Solanin und werden damit ungiftig. Den­noch scheinen Paprika nicht immer gut ver­träg­lich zu sein, wes­wegen sie nur sparsam ver­füt­tert werden sollten.
  • Rosinen, (Wein)Trauben: Warum und in wel­cher Menge Rosinen und Trauben giftig sind, konnte bisher nicht fest­ge­stellt werden. Es wurde ledig­lich beob­achtet, dass es bei einigen Hunden nach Auf­nahme grö­ßerer Mengen zu Ver­gif­tungs­er­schei­nungen kam. Was genau an der Traube nun giftig ist und wieso, wurde aber bisher nicht nach­ge­wiesen.
  • Scho­ko­lade: Die Kakao­bohne, aus der Scho­ko­lade gewonnen wird, ent­hält Theobromin. (sh. Oben)
  • Schwei­ne­fleisch (roh): kann das Aujeszky-Virus tragen (D, Ö angeblich Aujeszky-frei)
  • Tomaten: unreife Tomanten ent­halten Solanin.
  • Xylit/Birkenzucker: wird gerne in Kau­gummis, Zahn­pasta und kalo­ri­en­re­du­zierten Süßig­keiten als Zucker­er­satz­stoff ver­wendet. Für Hunde kann aller­dings eine Dosis ab 1 Gramm pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht lebens­ge­fähr­lich sein.
  • Zwiebeln/Zwiebelgewächse wie Lauch (Porree): ent­halten die Schwe­fel­ver­bin­dung N-Propyldisulfid, wel­ches in gif­tiger Dosis zur Zer­stö­rung der roten Blut­kör­per­chen führt. Ein wei­terer pro­ble­ma­ti­scher Inhalts­stoff ist Alliin (Allyl­pro­pyl­sufid). Dieser kann che­misch zu dem zell­t­ö­tenden Allicin umge­wan­delt werden. Aller­dings führt erst eine Menge von über 50 Gramm Zwiebel pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht zu einer Häm­o­lyse. Bei einem 20kg schweren Hund ent­spricht das 1 kg Zwie­beln. Erst bei dieser Menge – gefüt­tert über zwei Tage – kam es zur Anämie, aller­dings zur rever­si­blen  (vgl. hierzu R.B. Cope: Allium spe­cies poi­so­ning in dogs and cats; 2005). Ver­än­de­rungen im Blut traten ab einer Menge von 15 bis 30 g pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht auf.

 

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